Neue EU Energielabel 2021
Seit März 2021 gelten EUweit die neuen Energielabel, ehemalige sehr sparsame und begehrte A+++ Geräte tragen jetzt oft nur noch das schlichte „A“ oder sogar „D“ was nicht an den Geräten selbst, sondern an den noch strengeren Grenzwerten liegt. Die neuen Grenzwerte sollen Hersteller dazu animieren noch sparsamere Geräte zu entwickeln, denn ein geringer Stromverbrauch bei Haushaltsgeräten kann sich doppelt auszahlen, einmal für die Umwelt und den Geldbeutel freut es ebenfalls.
Die Geschichte des Energielabels
Das europäische Energielabel ist bereits 25 Jahre alt, es wurde bereits 1996 eingeführt. Auch schon damals waren Haushaltsgeräte mit geringem Strom- und Wasserverbrauch gefragt. Schon damals wurde die Energieeffizienz in sieben Klassen eingeteilt und von A bis G gekennzeichnet. Das Energielabel wurde dabei schnell zum Erfolg und der Wettbewerb um noch mehr Energieeffizienz wurde angeregt. Doch seit 1996 hat sich viel getan, der schelle technologische Fortschritt führte über die Jahre bei vielen Produktgruppen zu einem Kennzeichnungsproblem. Waschmaschinen oder Kühlschränke konnten fast immer die Bedingungen für die höchste Kategorie A erfüllen. Dadurch wurde das Energielabel an sich praktisch überflüssig und die Effizienzklassen A+ bis A+++ wurden im Jahr 2003 eingeführt. Doch auch diese zusätzlichen Effizienzklassen reichen heute nicht mehr aus, bei zwei unterschiedlichen Waschmaschinen, die beide A+++ Kriterien erfüllen, kann ein Verbrauchsunterschied von satten 30 % und mehr dazwischen liegen. Auch viele andere Kriterien und Messmethoden waren schon lange nicht mehr zeitgemäß. Die Heizung beispielsweise ist in einer Waschmaschine ein wesentlicher Energieverbraucher. Um ein besonders gutes Ergebnis zu erreichen, haben viele Hersteller bei Waschmaschinen den Waschvorgang deutlich verlängert. So konnte die Wassertemperatur gesenkt werden und damit auch der Energieverbrauch. Mit diesem Kniff wurden sehr gute Wertungen beim Energielabel erreicht. Doch im täglichen Gebrauch nutzen erfahrungsgemäß nur wenige ein Öko Sparprogramm, wenn es die Waschzeit deutlich verlängert. Teilweise dauert ein normaler Waschdurchgang im Sparprogramm über 5 Stunden, deutlich zu lange für viele Verbraucher im normalen Alltag. Ein weiterer Trick um die Energieaufnahme zu senken ist die Absenkung der Waschtemperatur, die gewählten Temperaturen wurden in der Realität oft nicht erreicht. Ein Waschprogramm mit 60 Grad erreicht dann teilweise nur noch 35 bis 40 Grad, damit kann ein sauberes Waschergebnis dann oft nur durch extrem lange Waschzeiten erreicht werden.
Was ändert sich mit den neuen Energielabeln?
Für das neue Energielabel wurden die Testmethoden, mit denen die Verachtenswerte ermittelt werden, angepasst. Hier wurden deutlich realistischere Bedingungen geschaffen, die sich am durchschnittlichen Alltagsgebrauch orientieren sollen. Damit ändert sich der angegebene Jahresverbrauch von Strom oder Wasser teilweise deutlich, obwohl es sich dabei noch um das gleiche Gerät handelt. Bei Waschmaschinen werden die bisherigen A+++ Modelle in die Kategorie C oder sogar D versetzt, damit bleibt für kommende Waschmaschinen Generationen die noch energiesparender sind Platz in den höheren Klassen A und B. Von den aktuellen Modellen erfüllt noch keines die Bedingungen für die Energiesparklasse A, daher müssen sich Verbraucher erst einmal an die neuen Energielabels der sparsamsten Geräte gewöhnen. Die bisher geläufigen Top Kategorien A+ oder sogar A+++ fallen also komplett weg. Geschirrspülmaschinen bekommen durch die neuen Testmethoden dagegen einen geringeren Jahresenergieverbrauch, pro Jahr werden hier jetzt nur noch 100 Spülvorgänge angenommen, ein deutlicher Unterschied zu den 2555 Spülvorgängen, die für das alte Energielabel galten. Bei Kühlschränken dagegen wird der angegebene Jahresverbrauch höher, da die neue realistischere Testmethode jetzt ein mehrfaches Öffnen der Kühlschranktür pro Tag mit einbezieht. Aktuelle Schätzungen der EU gehen von einer Gesamtenergie Einsparung bis zum Jahr 2030 von ganzen 230 Millionen Tonnen Rohöleinheiten aus. Umgerechnet auf den einzelnen Verbraucher wären das ungefähr 285 Euro Einsparung an Energiekosten pro Jahr. Die neuen Auszeichnungen bedeuten also keinesfalls, dass die jetzt „heruntergestuften“ Geräte jetzt weniger effizient wären. Miele Geräte waren bisher stets sehr gut im Bereich Klimafreundlichkeit und Effizienz, im Jahr 2020 waren beispielsweise ganze 99 Prozent aller verkauften Miele-Waschmaschinen in der Klasse A+++ eingestuft oder übertrafen die dafür notwendigen Kriterien sogar. Diese Werte wurden dabei auch mit kurzen Programmlaufzeiten erreicht dank der patentierten PowerWash Technologie, dabei wird durch mehrfaches, kurzes Zwischenschleudern und gleichzeitiges Einsprühen mit Waschlauge sehr wenig Wasser benötigt, wodurch dann die geringen Mengen Wasser sehr schnell aufgeheizt werden können. Mit dem neuen Energielabel wird gleichzeitig auch die Energielabel-Datenbank EPREL schrittweise eingeführt. EPREL steht für „European product database for energy labelling“ durch sie soll die Transparenz für Verbraucher erhöht werden und die Überwachung der Anforderungen erleichtern. Deshalb besteht EPREL aus zwei Datenbanken, einer öffentlich zugänglichen und einer nicht öffentlichen. Über ein einfaches Scannen des QR-Codes auf dem Energielabel hat der Verbraucher so schnellen Zugriff auf weitere detaillierte Informationen über das Produkt. Bei Kühlschränken sind das Informationen zu Effizienz, genauen Abmaßen oder Volumen der einzelnen Kühlfächer. Wer sich von den neuen „heruntergestuften“ Klassen der Energielabel nicht irritieren lässt, hat also eine ganze Reihe an zusätzlichen neuen Informationen direkt zur Verfügung. So kann nicht nur der Wettbewerb unter den Herstellen deutlich angekurbelt werden, sondern auch die Kaufentscheidung kann besser getroffen werden. Auch die Reparierbarkeit und Recyclingfähigkeit spielt eine immer größere Rolle bei der Vergabe der begehrten Bestnoten. Denn die Haltbarkeit von Haushaltsgeräten über viele Jahre ist ein wesentlicher Faktor beim Umweltschutz, viele Miele Haushaltsgeräte sind auch hier führend.